ROBERT-GERNHARDT-PREIS 2012

Der Robert Gernhardt Preis 2012 geht zu gleichen Teilen an Pete Smith für sein Romanprojekt „Endspiel“ und an Frank Witzel für sein Romanprojekt „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“. Die drei Juroren Eva Demski (Frankfurt am Main), Karl Heinz Götze (Aix-en-Provence) und Christoph Schröder (Frankfurt am Main) haben diese beiden Vorhaben unter 82 Bewerbungen ausgewählt. Staatssekretär Ingmar Jung wird den mit insgesamt 24.000 Euro dotierten Preis am 5. September 2012 in der Naxoshalle in Frankfurt übergeben. „Zwei außergewöhnliche Auseinandersetzungen mit der gesellschaftlichen und historischen Realität werden in diesem Jahr ausgezeichnet. Das würde den kritischen Moralisten Robert Gernhardt sicher freuen“, sagte Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann in Wiesbaden.
Der 1960 als Sohn einer Spanierin und eines Engländers geborene Pete Smith lebt in Frankfurt am Main. Er hat Romane und Jugendbücher veröffentlicht, zuletzt „So voller Wut“ (2009) und „Arm sind die anderen“ (2011). „Spannend, dialogsicher, mit genauer Beobachtungsgabe erzählt Pete Smith von der folgenreichen Begegnung eines jungen, fußballbegeisterten Geschichtswissenschaftlers im Weltmeisterschaftssommer 2010 mit einer älteren Dame, deren Lebensweg den Spürsinn des Historikers weckt. Dabei kommt in subjektiver Brechung die Geschichte der letzten 70 Jahre in den Blick. ‚Endspiel‘ möchte man zu Ende lesen“, begründete die Jury ihre Entscheidung.
Der Robert Gernhardt Preis soll Autorinnen und Autoren aus Hessen die Realisierung eines größeren literarischen Vorhabens ermöglichen. Er ist nach dem 1937 in Reval geborenen und 2006 in Frankfurt am Main verstorbenen Autor, Zeichner und Maler benannt. Seit 2009 wird die Auszeichnung mit einem Preisgeld von jeweils 12.000 Euro einmal jährlich an zwei Preisträger vergeben. Das Preisgeld wurde von der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen gestiftet. Bisherige Preisträger sind Andreas Maier, Elsemarie Maletzke und Christian Golusda, Peter Kurzeck, Andreas Martin Widmann, Thomas Gsella und Matthias Göritz.